Partnerdorf Sporov

Nach der alten administrativen Teilung gehörte das Dorf Zborov dem Amtsbezirk Kisteni des Verwaltungskreises Rogachov an.

Zurzeit wohnen im Dorf Zborov 470 Menschen. Sie sind in der landwirtschaftlichen Kooperative, in der Schule, im Kindergarten und im Geschäft beschäftigt. Viele junge Dorfbewohner fahren zur Arbeit in die Stadt Rogachov, die ungefähr 10 km vom Dorf entfernt liegt. In der Schule des Dorfes Zborov werden 44 Schüler, und im vorschulischen Block 19 Zöglinge ausgebildet.

Schule und Kindergarten in Sporov

Die vermutete Gründung des Dorfes Zborov fällt auf Ende 16. Jh. -Anfang 17 Jh. Zu dieser Zeit gehörten alle Liegenschaften des Dorfes mit den Wälder und Wiesen dem Gutsbesitzer Vikovskyj. Seinen Gutsitz hatte er aber im Dorf Vikovo, das teilweise nach seinen Namen umbenannt wurde. In seinem Besitz waren 12 Wohnhäuser, sein Hof nicht eingerechnet. Selber war er ein Pole, deswegen war das Bedienungspersonal an seinem Hof ausschließlich aus Polen zusammengestellt. Er hatte viele Knechte (Leibeigenschaft). Auch seinen Besitz vergrößerte er dadurch, dass er die Knechte von den anderen Gutsbesitzern abgekauft hat. Ungefähr 60 Familien hatte der Gutsbesitzer in seinem Gutsitz angesiedelt. Auf solche Weise ist auch das Dorf Zborov entstanden. Dort wohnten hauptsächlich die Knechte, die er von den anderen Gutsbesitzern aus den anderen Dörfern gekauft hatte. Mit der Zeit hat sich die Anzahl der Bauernhöfe im Dorf bis zu 180 – 190 vergrößert, als auch die Anzahl der Bewohner welche bis zu ca. 1000 Menschen angewachsen war. Hauptsächlich wohnten dort Weißrussen, und nur wenige Familien waren jüdisch.

 

In Zborov gab es eine Kirche und eine Kneipe, als auch einen handwerklichen Ziegelbetrieb. Im Dorf Vikovo, und zwar im Dorfteil „Vyhon“ („Auftrieb“) hatte der Gutsbesitzer auch einen Gasthof.

 

Die wichtigste Wirtschaftsquelle war die Landwirtschaft. Allein der Gutsbesitzer Vikovskyj beschäftigte sich mit der Viehzucht.

 

Die Mehrheit der Bevölkerung wohnte in Hütten, in denen zusammen mit den Menschen auch das Vieh untergebracht wurde. Die Lage der Bevölkerung hat sich auch nach der Aufhebung der Leibeigenschaft nicht verbessert. Die besten Äcker und die besten Wiesen hatte der Gutsbesitzer Vikovskyj ergriffen. Zweimal machten die Bauern des Dorfes Zborov einen Aufstand gegen ihn.

 

Im Jahre 1870 benutzten die Bauern die Wiese am Weisenteil Kabych, der sich neben dem Dorf Zborov befand. Der Gutsbesitzer wollte aber diesen Teil in seinem Besitz haben. Die Bauer gegen ihn einen Aufstand organisiert. Aber auf seinen Ruf kam die Kosakenabteilung, die den ganzen Aufstand und besonders sein Aufrührern hartnäckig auseinander gezogen hat.

 

Das zweite Mal haben die Bewohner des Dorfes Zborov einen Aufstand wegen der Weide erhoben. Die Benutzung der Weide mussten sie durch die Arbeit beim Gutsbesitzer begleichen. Nun war es ihm zu wenig, und er hatte ihnen verboten ihr Vieh im Wald zu weiden. Aber dieses Mal hatte sich der Kampf der Bauern mit dem Gutsbesitzer mit dem Erfolg gekrönt: sie weiden das Vieh unter den vorigen Bedingungen. Es war Jahr 1895. 80 % der Bevölkerung war ungebildet.

 

Die erste Erwähnung über die Schule im Dorf Zborov datierte man gemäß dem Archiv mit 1889. Zu dieser Zeit lernten in der Schule 28 Buben und 4 Mädchen. Es war eine Grundschule, die sich in einer einfachen bäuerlichen gemieteten Hütte befand. Der Lehrer war Paul Iwanow, der den Kinder die Arithmetik und die russische Sprache unterrichtete.

 

Nach der Revolution wurde der Besitz des Gutsbesitzers Vikovskyj zu der Verfügung der Dorfgemeinde und des Armutskomitees übergeben. Während der Kollektivierung auf diesem Territorium wurden 5 Kolchosen organisiert.

 

Die Bewohner des Dorfes Zborov haben alle Schwierigkeiten des Krieges am eigenen Leib erlebt. Weil sich das Dorf am Fluss Dnepr befindet, war es ein Ort von schweren Kämpfen. Zirka 80% des Dorfes wurde während des Krieges verbrannt oder zerstört. In der Zeit der Okkupierung haben viele Dorfbewohner das Dorf verlassen, und sind zusammen mit ihren kleinen Kindern in die Wälder und Sümpfe geflüchtet. Viele von ihnen nahmen Teil in der „partisanischen“ Bewegung. Dort halfen sie in der Organisation der Lebensmittel und in der Sammlung oder Herstellung der Kleidung. Um das Dorf gingen schwere Kämpfe. Man findet noch bis heute in den Wäldern, auf den Wiesen und an den Ufern des Flusses Dnepr die Überreste der Gefallenen. Im Schulgebäude befand sich zu dieser Zeit das Lazarett. Somit leisteten Dorfbewohner auch dort ihre Hilfe in der Verpflegung der Verwundeten, die sich im Lazarett befanden: sie machten jede notwendige Arbeit, bereiteten das Essen zu und sammelten Brennholz.

 

In der heutigen Zeit befindet sich am Schulterritorium das Massengrab von gefallenen Soldaten, als auch Memorial den unbekannten Soldaten. Die Schüler und die Mitarbeiter der Schule leisteten ihre Arbeit in der Erhaltung und Pflege dieses wichtigen Monumentes für ihren Ort.

Erst im Jahr 1944 wurde das Dorf Zborov befreit. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste es wieder neu aufgebaut werden. Als Baumaterial verwendete man das Holz aus den nahe liegenden Wäldern. Die neuen Häuser haben sich deutlich von den alten Hütten unterschieden. Sie dienten ab dieser Zeit nur als Wohnfläche für die Menschen. Für das Vieh baute man den vom Wohnhaus getrennten Stall. Auf den Flächen, die davor der Dorfgemeinde gehörten, wurde die Kolchose «Der neue Weg» gegründet, die auch in der heutigen Zeit geblieben ist. Die Verwaltung der Kolchose war im Dorf Zborov untergebracht. Man muss sagen, dass der größte Teil der Dorfbewohner auf der Kolchose gearbeitet hat. Die wirtschaftliche Grundausrichtung der Kolchose lag in der Landwirtschaft, Schweinzucht, Kleingeflügelzucht (Hühner und Ente), und Milchproduktion.

 

Die Dorfschule, die mit dem Anfang des Krieges geschlossen wurde, hat gleich nach der Befreiung des Dorfes am 1. September 1944 ihre Funktion fortgesetzt. Dort arbeitete man aber unter sehr schweren Bedingungen. Das Schulgebäude war teilweise zerstört. Es gab keine Fenster, Türen oder Fußböden. Die Schüler haben zusammen mit ihren Lehrern die Holzbretter für den Boden auf ihren Rücken gebracht. Jedes Stück Glas, das man gefunden hatte, wurde für die Fenster des Schuldgebäudes verwendet. Man hatte keine Hefte, Lehrbücher oder Tinte, aber die Schule arbeitete und die Kinder lernten.

 

Langsam ist das Leben ins Dorf wieder zurückgekehrt. Im Jahr 1947 fing auch ein Sanitätspunkt seine Arbeit an. Kurz danach wurde ein Lebensmittel- und Warengeschäft geöffnet. Die Zahl der Dorfsbevölkerung nahm rasch zu. Um die freie Zeit kulturell zu gestalten, wurden im Dorf das Kulturhaus und die Bibliothek neu gegründet. Bald war ein Kindergarten neu gebaut und eröffnet. Neu gebaut wurden auch die Gebäude der Milch- und Geflügelgroßfarmen, der Kolchoseverwaltung und des der Zeit angemessenen Geschäftes gebaut. Neu wurde auch das Gebäude der öffentlichen Sauna eingerichtet.

 

In der heutigen Zeit wurde die Kolchose «Der neue Weg» in eine Genossenschaftskooperative unter demselben Namen «Der neue Weg» umgestaltet. Ihre Hauptausrichtung äußert sich in der Milchproduktion und Landwirtschaft. Das Kulturhaus, die Bibliothek und das Lebensmittelgeschäft führen auch weiterhin ihre Arbeit aus. Der ehemalige Sanitätspunkt wurde zu Notfall- und Gynäkologiestationen ausgebaut, die sich seit 1993 auch in einem neugebauten Gebäude befinden.

 

Im Jahr 1979 wurde auch das neue Schulgebäude für 190 Schüler eröffnet, ausgestattet mit den hellen geräumigen Klassen, einem Sportsaal und einer Werkstatt. Die Schüler setzen auf der Schulgrünfläche Frucht-, Obst- und Zierbäume. Im Jahre 1983 wurde auch das Gebäude des Kindergartens neu gebaut und eröffnet.