Sergej erzählt von seiner Heimat

Sergej: „Pfunds ist meine zweite Heimat, aber…“

Sergej: „Pfunds ist meine zweite Heimat, aber…“

„zu Hause ist nun mal zu Hause“, lacht Sergej Warivoda, der sehr gutes Deutsch spricht. Kurz vor dem Ende der Tschernobyl-Ferienaktion 2014 verlieh er seiner Freude auf die Rückkehr in seine Weißrussische Heimat Ausdruck. „In der Schule haben wir einen guten Grundstock der deutschen Sprache gelernt. Den Rest habe ich mir hier in Tirol angeeignet – ich komme sicher schon zum zehnten Mal nach ins Tiroler Oberland“, erzählt der sympathische Bursche, der mittlerweile als Betreuer die Pfundser Ortsgruppe „im Einsatz“ ist. Das 5.000-Einwohner-Dorf, in dem er lebt, liegt ungefähr 300 Kilometer von Tschernobyl entfernt. „Es gibt leider viele kranke Menschen in unserer Region“, sagt Sergej. Nach dem Reaktor-Unglück im Jahre 1986 ist seine Familie umgesiedelt. „Das Unglück ist heute schon noch Thema“, ergänzt Sergej nachdenklich. Heute ist er verheiratet und hat zwei Kinder. Beruflich ist er in der Bauwirtschaft tätig. Umgerechnet verdient er 200 bis 250 Euro monatlich – dies entspricht in seiner Heimat einem guten Durchschnittseinkommen. In Pfunds schätzt er neben seiner langjährigen Gastfamilie und den Freundschaften, die mittlerweile entstanden sind, vor allem die gute Luft und die Schönheit der Berge.