Cäsium 137

Das radioaktive Isotop 137 Cs entsteht als Spaltprodukt bei der Kernspaltung aus Uran. Bei der Explosion des Reaktors 4  von Tschernobyl am 26. April 1986 gelangte es  in grosser Menge in die Umwelt. Cäsium 137 hat eine physikalische Halbwertszeit (HWZ) von 30 Jahren, das heißt, wenn 1000 Cs- 137 Atome vorhanden sind, dann sind es nach 30 Jahren nur mehr 500 (aus den anderen 500 ist  Barium 137 entstanden). Beim Zerfall wird Beta-(ca. 10%) und Gammastrahlung (90%) frei.


Erst nach 10 HWZ (ca. 300 Jahre) sind von den ursprünglich 1000 Cs-137 Atomen praktisch keine mehr übrig.
Der Grund warum sich Cs 137 überall in der Biosphäre und in der Nahrungskette anreichert,  ist die hohe Wasserlöslichkeit. Einmal über die Nahrung in den Körper aufgenommen, verteilt es sich in jedes Gewebe, besonders aber im Muskelgewebe, darunter auch im Herzmuskel. Die biologische HWZ beträgt dann je nach Alter der Person bis zu 150 Tage, d.h. erst nach dieser Zeit hat der Körper 50%   über die Nieren und den Stuhlgang wieder ausgeschieden.


Die spezifische  Aktivität von Cäsium 137 ist so gross , daß nur ca. 24g Gramm Cäsium 137 gleichmässig fein verteilt  ausreichen würden , um z.B. die Fläche in der Größe der Gemeinde Fließ (48 km²) im Tiroler Oberland  für Jahrhunderte zur Sperrzone zu machen, also nicht mehr betreten werden dürfte.